Atemschutzwerkstatt
In den frühen 90er-Jahren hat die Freiwillige Feuerwehr und die Gemeinde bereits erkannt, dass in der Zukunft die interkommunale Zusammenarbeit eine ganz wichtige und entscheidende Rolle im Bereich Atemschutz spielen wird. Größtenteils in Eigenleistung wurde in den Räumlichkeiten unter der Sporthalle der Reichenbergschule 1993 die Atemschutzwerkstatt aufgebaut und bis zum heutigen Datum stets erweitert und modernisiert. In der Werkstatt werden alle gesetzlich vorgeschriebenen Arbeiten auf diesem „lebenswichtigen“ Gebiet des Atemschutzes durchgeführt. Reparaturen, Wartungen, Prüfungen, Reinigungen und die Pflege der Geräte der Firma Dräger werden nicht nur für die Feuerwehren der eigenen Gemeinde, sondern auch für weitere Wehren in den Nachbarkommunen im eigenen und dem benachbarten Landkreis Bergstraße durchgeführt, bevor die Gerätschaften wieder einsatzbereit sind.
Hierfür stehen für die Prüfungen ein Quaestor 5000 und ein Testor zur Prüfung der Atemschutzmasken, Lungenautomaten und Atemschutzgeräte zur Verfügung. Über einen Kompressor von der Firma Bauer werden die Atemluftflaschen mit Luft befüllt. In drei Trockenschränken werden die Atemschutzmasken und Lungenautomaten nach dem Waschen getrocknet. Für den Waschvorgang steht eine Waschmaschine zur Verfügung, welche auch zur Reinigung der Feuereinsatzkleidung genutzt werden kann. Hier wird ebenfalls interkommunal zusammengearbeitet und für verschiedene Feuerwehren aus dem Odenwaldkreis und dem Landkreis Bergstraße die Kleidung gereinigt.
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Die zeitaufwändige Arbeit der Atemschutzwerkstatt wird vom Team der sechs ausgebildeten ehrenamtlichen Atemschutzgerätewarte (hiervon zwei aus der Stadt Lindenfels und einer in Ausbildung aus Wersau), sowie einem festangestellten Gerätewart durchgeführt. Zur Fortbildung muss das Team der Atemschutzwerkstatt alle fünf Jahre an einem Fach- und Sachkundeseminar mit anschließender Prüfung teilnehmen. Dieses Seminar findet nach Möglichkeit im Feuerwehrhaus in Reichelsheim statt.
1994 wurden 249 Atemluftflaschen der Gemeindefeuerwehr, sowie 85 weitere von den Feuerwehren der Stadt Lindenfels gefüllt. 15 Jahre später waren dies insgesamt schon 578 Flaschenfüllungen, sowie 248 Halbjahresprüfungen an Atemschutzgeräten, 400 Halbjahresprüfungen an Lungenautomaten, 451 Maskenreinigungen, -desinfizierungen und -prüfungen und 278 Lungenautomaten wurden nach Einsätzen und Übungen gereinigt und geprüft. Diese Zahlen zeigen, wie wichtig der Schritt zur eigenen Atemschutzwerkstatt war, um die Gemeinde bei den Kosten für diese Arbeiten zu entlasten. Im Mai 2015 wurden in einem Mietkaufvertrag mit der Firma Dräger von den Gemeinde Reichelsheim, Brensbach und der Stadt Lindenfels die 143 bestehenden Pressluftatmer auf das neue Modell PSS 5000 umgestellt und zusätzliche Lungenautomaten und Atemschutzmasken beschafft. Im Jahr 2017 kann die Atemschutzwerkstatt auf 348 Lungenautomaten (Normaldruck), 162 Pressluftatmer (PSS), 303 Atemluftflaschen und auf 348 Atemschutzmasken (Dräger FPS 7000, Dräger Panorama, Auer Ultra Elite, Auer 3S) zurückgreifen.
Mit dem Gerätewagen Atemschutz und der Zusatzbeladung des Gerätewagen Nachschub kann die Feuerwehr Reichelsheim an der Einsatzstelle eine Atemschutzlogistik aufbauen, welche teilweise die Arbeiten der Atemschutzwerkstatt direkt an die Einsatzstelle verlagert. Hierfür auch ein aufblasbares beheizbares Zelt für die Atemschutzgeräteträger zur Verfügung, wo sich diese nach dem Atemschutzeinsatz regenerieren können.
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