Feuerwehr der Gemeinde Reichelsheim im letzten Jahr fast jeden 2. Tag gefordert

Gemeindebrandinspektor Holger Zieres konnte in der Reichenberghalle zur Jahreshauptversammlung für das Jahr 2022 aller Wehren der Gemeinde Reichelsheim weit über 70 Gäste begrüßen. Darunter Kreisbrandinspektor Horst Friedrich und den Hausherrn, Bürgermeister Stefan Lopinsky sowie Mitglieder des Gemeindevorstandes.

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Nachdem die Beschlussfähigkeit der Versammlung festgestellt und das Protokoll aus dem Vorjahr genehmigt wurde, gedachten die Anwesenden der Verstorbenen, stellvertretend nannte Zieres hier Heinz Forth und Helmut Neff.

In seinem Bericht ging der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Christian Amend zunächst auf die größten Herausforderungen ein, das waren insbesondere die größeren der über 160 Einsatzlagen: So verlangte ein heftiger Schneefall vor etwa einem Jahr "allen Wehren der Gemeinde Alles ab", einige Orte im Odenwald waren in der Nacht sogar zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten. Erneut wurde die Zusammenarbeit bei vielen größeren Schadenslagen, insbesondere Verkehrsunfällen, mit dem Rettungsdienst als vorbildlich bezeichnet, so wurde bei einem Busunfall u.a. mit dem Personal von acht Rettungswagen, fünf Notärzten und zwei Hubschrauberbesatzungen Hand in Hand gearbeitet. Insgesamt 9-mal waren die Feuerwehren bei Wald- und Flächenbränden gefordert, beim größten Waldbrand auf Gemeindegebiet waren insgesamt 18 Fahrzeuge aus neun Kommunen mit rund 75 Kräften im Einsatz. Horst Friedrich ergänzte später, dass man auf Kreisebene rund 90 vergleichbare Einsätze abzuarbeiten hatte und leider vielfach Brandstiftung die Ursache ist, die Polizei ermittelt hier. Friedrich überbrachte auch Dank und Grüße aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg, wo man die Feuerwehren beim großen Waldbrand im ehemaligen Munitionsdepot Münster über mehrere Tage unterstützte.

Sehr stark beschäftigt ist man in der Arbeitsgruppe Fahrzeugbeschaffungen, so stehen dieses Jahr im Gemeindegebiet - je nachdem ob es mit den angegebenen Lieferzeiten klappt - fünf Ersatzbeschaffungen an, das älteste zu ersetzende Fahrzeug feiert in diesem Jahr bereits 40. Geburtstag und verfügt noch nicht einmal über Anschnallgurte, ganz zu schweigen von Airbags. Neben den Lieferengpässen als Herausforderung ist hier auch anzumerken, dass die finanzielle Belastung der Kommune hierbei immens hoch ist, denn Zuschüsse von Bund und Land wurden in den letzten Jahren drastisch gekürzt, notwendige Beschaffungen wurden so auf die Kommunen verlagert. Zu den zum Teil bereits stark in die Jahre gekommenen Fahrzeugen stehen auch bei zwei Gerätehäusern Herausforderungen an, benötigte Ersatzfahrzeuge passen mit den Abmessungen moderner Fahrwehrfahrzeuge nicht mehr in die vorhandenen Fahrzeughallen, teilweise sind noch nicht einmal Duschen für die Einsatzkräfte vorhanden.

Das Team Brandschutzerziehung wurde ebenfalls lobend hervorgehoben, so werden hier in Kindergärten und Schulen, für die Kinder und für die Beschäftigten in diesen Einrichtungen zahlreiche Stunden aufgewendet, um vorbeugende Maßnahmen in Sachen Brandschutz und Sicherheit zu unterrichten und zu demonstrieren. Die Gerätewarte der Atemschutzwerkstatt haben in Ihrer Freizeit über 1600 Atemschutzflaschen gefüllt und die Reinigung und Prüfung der dazu gehörigen Pressluftatmern, Masken und Lungenautomaten durchgeführt.

Andreas Brom darf sich ab sofort als Brandmeister bezeichnen, zum Oberbrandmeister wurde der Reichelsheimer Wehrführer Sören Erbeldinger befördert. Eine separate und große Ehrungsveranstaltung ist für den 4. Juni vorgesehen, um die Leistungen der Feuerwehrleute auch in einem ansprechenden Rahmen würdigen zu können.

Der Bürgermeister dankte den Kameradinnen und Kameraden für ihre ehrenamtliche Tätigkeiten, Einsätze zu jeder Tages- und Nachtzeit, bei jedem Wetter und ist der Meinung, dass dies gar nicht hoch genug gewürdigt werden kann. Kreisbrandinspektor Horst Friedrich bedankte sich ebenfalls für das Engagement einer jeden einzelnen Person, zeigte sich ob der insgesamt konstanten Zahl der Einsatzkräfte zufrieden, das könne heute leider nicht jede Feuerwehr von sich behaupten. Zuversichtlich stimme ihn hier auch der Zuwachs im Bereich der Nachwuchsbrandschützer, den die Gemeindejugendfeuerwehrwartin Nicole Weimer - neben zahlreichen Aktivitäten in diesen Altersgruppen - in ihren Ausführungen aufzeigte.