Reichelsheimer Feuerwehren trotzten dem 2. Jahr im Corona-Modus und meistern zahlreiche Herausforderungen

Nach 2 Jahren ohne Jahreshauptversammlungen in der gewohnten Form hielten die Feuerwehren in Reichelsheim am Freitag gleich zwei Jahreshauptversammlungen ab. Nach den massiven Einschränkungen in Folge der Corona-Pandemie konnten die Versammlungen -unter Einhaltung der Hygieneregeln- endlich wieder in Präsenz durchgeführt werden.

  • Simple Item 51
  • Simple Item 50
  • Simple Item 49
  • Simple Item 48
  • Simple Item 47
  • Simple Item 46
  • Simple Item 45
  • Simple Item 44
  • Simple Item 43
  • Simple Item 42
  • Simple Item 41
  • Simple Item 40
  • Simple Item 39
  • Simple Item 38
  • Simple Item 37
  • Simple Item 36
  • Simple Item 35
  • Simple Item 34
  • Simple Item 33
  • Simple Item 32
  • Simple Item 31
  • Simple Item 30
  • Simple Item 29
  • Simple Item 28
  • Simple Item 27
  • Simple Item 26
  • Simple Item 25
  • Simple Item 24
  • Simple Item 23
  • Simple Item 22
  • Simple Item 21
  • Simple Item 20
  • Simple Item 19
  • Simple Item 18
  • Simple Item 17
  • Simple Item 16
  • Simple Item 15
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
  • 11
  • 12
  • 13
  • 14
  • 15
  • 16
  • 17
  • 18
  • 19
  • 20
  • 21
  • 22
  • 23
  • 24
  • 25
  • 26
  • 27
  • 28
  • 29
  • 30
  • 31
  • 32
  • 33
  • 34
  • 35
  • 36
  • 37

Zuerst waren die Brandschützer von Morgen an der Reihe:
Gemeindejugendfeuerwehrwartin Nicole Weimer konnte nahezu 30 Nachwuchsfeuerwehrleute in der Reichenberghalle begrüßen. Im 2. Jahr im Corona-Modus konnten immerhin wieder einige Veranstaltungen durchgeführt werden und die Jugendlichen näherten sich in den Jugendfeuerwehren und in der Minifeuerwehr wieder ein Stück weit der Normalität. So konnte wieder ein Programmpunkt bei den Ferienspielen angeboten werden, der auch eine sehr positive Resonanz verspüren ließ. Als Alternative zum Kreisjugendfeuerwehrtag mit Zeltlager organisierten die Betreuer und Betreuerinnen eine riesige Wasserwand am Marbachstausee, dieses imposante Schauspiel begeisterte alle Zuschauer und die Reichelsheimer Kinder rundeten den Tag noch mit einer Schnitzeljagd durch die Gemeinde ab. Aktuell verzeichnen die Jugendfeuerwehren 39 Mitglieder zwischen 10 und 17 Jahren. Besonders erfreulich so Weimer, dass dabei in 2021 insgesamt 5 Überleitungen an die Einsatzabteilungen erfolgen konnten, so dass damit der Brandschutz in der Gemeinde Reichelsheim auch für die Zukunft wieder ein Stück weiter gesichert werden konnte. In Summe konnten immerhin über 60 Gruppenstunden stattfinden, teilweise auch Ausbildungsunterrichte in digitaler Form. Auch für die langen Pausen vom Übungsbetrieb überlegten sich die Betreuerteams erneut zahlreiche Überraschungen. Von Oster- und Weihnachtsgruß über Grillpakete und Aufmerksamkeiten zu Fasching konnten sich die Kinder und Jugendlichen während der Zeiten freuen, solange keine Treffen möglich waren. Auch die Minifeuerwehr absolvierte zahlreiche Veranstaltungen. Unter Anderem standen Wasserspiele, ein anspruchsvoller Hindernisparcours, Ausbildungen mit der Drehleiter sowie das Heben von Lasten mit unterschiedlichen Hilfsmitteln auf der Agenda. Die Kinder lernen hier spielerisch den Umgang für spätere Einsatztätigkeiten wie zum Beispiel das Retten von Personen, die beispielsweise unter einem Baum eingeklemmt sind. Auch kam der Spaß an 2 Halloweenparties nicht zu kurz und es fanden auch erfolgreiche Prüfungen statt: So konnten weit über 30 Tatze-Abzeichen in der Minifeuerwehr verliehen werden. In der Minifeuerwehr treffen sich aktuell mittwochs und donnerstags rund 50 Kinder unter der Leitung von Laura Ingold, um die Feuerwehr kennenzulernen. Ein großer Dank wurde an die Betreuerinnen und Betreuer ausgesprochen, die in Summe fast 300 Stunden ehrenamtlichen Zeitaufwand zu verzeichnen hatten, um den Betrieb der Mini- und Jugendfeuerwehren am Laufen zu halten.

Im Anschluss konnte Gemeindebrandinspektor Holger Zieres zahlreiche Gäste, darunter zahlreiche aktive Einsatzkräfte, Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilungen aus Reichelsheim und seinen Ortsteilen und zahlreiche Vertreter aus den politischen Gremien willkommen heißen: Unter anderem Bürgermeister Stefan Lopinsky, es war auch etwa die Hälfte des Gemeindevorstandes anwesend sowie einige Mitglieder der Gemeindevertretung mit ihrem Vorsitzenden Jürgen Göttmann. Ebenso war die Spitze des Kreisfeuerwehrverbandes mit Kreisbrandinspektor Horst Friedrich und seinem Stellvertreter Rolf Scheuermann in Reichelsheim zu Gast. Nachdem die Beschlussfähigkeit festgestellt wurde und das Protokoll der Online-Jahreshauptversammlung des Vorjahres genehmigt war, erhoben sich die Anwesenden und gedachten den Verstorbenen aus ihren Reihen und den im Einsatz verstorbenen Kameraden bei der Flutkatastrophe im Ahrtal. Stellvertretend wurden Christian Lode und Helmut Neff genannt, aber auch den Feuerwehrleuten in der Ukraine wurde gedacht, die unter schwersten Bedingungen ihren Tätigkeiten nachkommen. Der erste stellvertretende Gemeindebrandinspektor Christian Amend berichtete -im Namen des Teams der Gemeindebrandinspektoren, dem auch noch Sören Erbeldinger angehört- über ein anspruchsvolles Jahr 2021: Es galt mit den rund 120 aktiven Einsatzkräften der Gemeinde jederzeit die Einsatzbereitschaft sicherzustellen, alle Liegenschaften und die anspruchsvolle Technik funktionsfähig zu halten sowie dringend notwendige Ersatzbeschaffungen, wie zum Beispiel für das inzwischen 28 Jahre alte Tanklöschfahrzeug oder den über 30 Jahre alten Gerätewagen Atemschutz, der bereits über 450.000 km auf dem Tacho hat, vorzunehmen. Das war kein einfaches Unterfangen bei den gegebenen Rahmenbedingungen! Es galt, fast 150 Einsätze professionell abzuarbeiten, wofür die Einsatzabteilungen Reichelsheims insgesamt über 3.200 Stunden ihrer Freizeit opferten, ein Anstieg von über 1.000 Stunden gegenüber 2020! Der physisch, wie auch psychisch anspruchsvollste Einsatz im vergangenen Jahr war zweifelsfrei der Katastrophenschutzeinsatz im Rahmen der Flutkatastrophe im Ahrtal in Stollberg im Regierungsbezirk Köln, wo alleine aus Reichelsheim 12 Feuerwehrleute mit dem Katastrophenschutzzug Gersprenztal über mehrere Tage im Einsatz waren. Beinahe Drei Viertel der Einsätze bestanden aus technischen Hilfeleistungen, lediglich etwa 20% waren Brände. Zu beachten waren neben der üblichen Sorgfalt und Dringlichkeit bei den Einsätzen vor allem auch die Hygieneregeln, so dass der Infektionsschutz der Einsatzkräfte und damit die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr jederzeit gewährleistet waren. In der abgelaufenen Periode wurden einige Aufgaben in den Feuerwehren neu organisiert und auf mehrere Schultern verteilt, es nahmen verschiedene Teams die Arbeit auf, unter anderem ein PR-Team zur Stärkung der öffentlichen Wahrnehmung der Feuerwehren. Schwerstarbeit leistet aktuell bereits die Gruppe Fahrzeugbeschaffung, auf die in den nächsten Jahren noch viel mehr Arbeit zukommen wird, denn das Alter vieler Einsatzfahrzeuge beläuft sich inzwischen auf rund 20 Jahre, in Einzelfällen sogar bereits deutlich Zeit darüber. Das ebenso sehr umfangreiche Projekt des aktuellen Neubaus des Feuerwehrhauses in Unter-Ostern für die Feuerwehr Grund bindet ebenfalls große Kapazitäten, wobei auch laufende Instandhaltungen in Gumpen, Laudenau, Ober-Kainsbach und die Sanierung des Daches in Reichelsheim anzuführen sind. Nebenbei kommt natürlich auch der Bevölkerungsschutz nicht zu kurz, man beschäftigte sich nämlich ebenso intensiv mit den vorhandenen und neuen, zusätzlichen Sirenenwarnanlagen, um in Katastrophenfällen die Bevölkerung rechtzeitig warnen zu können.

Beeindruckend war die Fülle der Ehrungen für langjährige Einsatztätigkeiten und Verbundenheit zu den Reichelsheimer Feuerwehren. So nahmen der Kreisbrandinspektor, der Gemeindebrandinspektor und der Bürgermeister zahlreiche Ehrungen und Beförderungen vor: Christian Amend und Robert Schmidt sind von nun an Hauptbrandmeister. Die Verdienstmedaille der Gemeinde Reichelsheim für 30 Jahre Wehrführertätigkeit erhielten Wilfried Weber, Stefan Weimer und Bernd Baltz. Der Bezirksfeuerwehrverband dankte Heinz Forth für seine 70-jährige Mitgliedschaft, für 60 Jahre Engagement bedankte sich Horst Friedrich bei Georg Wagner und Günter Götz, sie bekamen das Ehrenzeichen des BFV für 60 Jahre. Über die Ehrungen anlässlich 50 Jahre freuen sich Norbert Amend, Willi Arras, Willi Bickel, Willi Färber, Willi Hartmann, Günter Heist, Karl-Ehrhard Hofmann, Karl Jöst, Günter Rummel, Harald Weimar und Georg Wolf. Das goldene Brandschutzehrenzeichen für 40 Jahre ging an Willi Arras, Bernd Baltz, Günter Dingeldein, Horst Friedrich, Jürgen Höhner, Manfred Kabel, Christian Keil, Georg Schneider, Dieter Stein, Holger Zieres und Klaus Arras - mit Silber für 25 Jahre wurden folgende Personen gewürdigt: Ivonne Bickel, Sören Erbeldinger, Daniel Gläser, Christiane Hartmann, Andreas Keil, Holger Keil, Ulf Lauer, Thorsten Pfeiffer, Sven Reinhard und Heike Weimer. Anerkennungsprämien für 40 Jahre im Dienst für die Bürgerinnen und Bürger gingen an Bernd Baltz, Jürgen Höhner, Gert Keil, Matthias Mohr und an Horst Friedrich, der auch Mitglied in der Feuerwehr Grund ist, auf 30 Jahre bringen es hier Andreas Baier, Jochen Egly, Jens Höhner, Hartmuth Pfeiffer und Peter von Stein. Über die Anerkennungsprämie für 20 Jahre freuen sich Christian Amend, Michael Arnold, Armin Arras, Tobias Bertsch, Markus Böhm, Gerd Nicklas und Sven Reinhard, für 10 Jahre bekommen Timo Anlauf, Patrick Friedrich, Kevin Kolanowski und Nicole Weimer einen Obolus gezahlt.

Bürgermeister Lopinsky dankte den Feuerwehrleuten für ihre permanente Bereitschaft, sich immer wieder unterschiedlichsten Herausforderungen zu stellen, heute ein schwerer Verkehrsunfall, morgen ins Katastrophengebiet ins Ahrtal und morgen eventuell auch zur Unterstützung für die ukrainischen Flüchtlinge zur Verfügung zu stehen, wenn weitere Hilfe benötigt wird. Er zollte den Mitgliedern der Wehren Lob und Anerkennung, dass sich auch daran erkennen ließ, wie stark die Vertreter der Politik vertreten waren. Kreisbrandinspektor Horst Friedrich schloss sich den Dankesworten seines Vorgängers an, betonte nochmals die aktuellen Entwicklungen, mit immer weniger Personal immer mehr leisten zu müssen, sich neuen Techniken zu stellen, sich dafür permanent weiterzubilden, um zum Beispiel auch bei wasserstoffbetriebenen oder rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen schnell und richtig helfen zu können, die Gefahren dieser neueren Antriebsarten auch sicher zu beherrschen. Hierbei wurden auch offizielle Grüße des Feuerwehrverbandes überbracht. Zum Abschluss dankte Zieres nicht nur den anwesenden Kameradinnen und Kameraden: Ein besonders großes DANKE ging an deren Partner, Partnerinnen und Familien.