Wenn Helfer Unterstützung brauchen - Führungskräfte der Reichelsheimer Feuerwehren bilden sich für Einsatznachsorge weiter

Oft werden Einsatzkräfte der Reichelsheimer Feuerwehren mit schlimmen Bildern und harten Schicksalsschlägen konfrontiert, zum Beispiel bei schweren Unfällen. Wenn das Schicksal sein Gesicht zeigt, können auch die Feuerwehren auf professionelle Hilfe zurückgreifen: Seit 1999 arbeiten in der Notfallseelsorge und Krisenintervention der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes im Odenwaldkreis und das Evangelische Dekanat eng zusammen.

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Somit werden Angehörige professionell und einfühlsam betreut. Doch auch Einsatzkräfte sind nur Menschen und legen ihre Eindrücke nicht mit der Kleidung ab. Wer aber hilft den Helfern? Negative Erlebnisse sind vorprogrammiert. Am unvoreingenommensten redet man über Probleme mit seinesgleichen und genau hier setzt die Idee des Einsatznachsorgeteams an. Die geschulten Kräfte des Teams unterstützen Kolleginnen und Kollegen in deren Ausnahmesituation, reichen die Hände zum Gespräch und stärken diese in ihren Schutzmechanismen. Selbige Überlegungen haben Führungskräfte der Freiwilligen Feuerwehren, des Roten Kreuzes und der Notfallseelsorge kürzlich dazu bewogen, in Kooperation mit dem Einsatznachsorgeteam Odenwald eine Ausbildung zum Kollegialen Ansprechpartner (KAP) anzubieten, um nach belastenden Einsätzen eine Unterstützung und Begleitung der Einsatzkräfte durchführen zu können.

Aus diesem Grund nahmen der Reichelsheimer Gemeindebrandinspektor Holger Zieres und der stellvertretende Wehrführer der Feuerwehr Reichelsheim Andreas Baier mit 12 weiteren Teilnehmer/innen im Stützpunkt der Freiwilligen Feuerwehr Beerfelden drei Tage lang an einer Unterweisung in den Grundlagen der Psychotraumatologie teil. Die Durchführung erfolgte im Auftrag des Netzwerkes Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) aus Freiburg durch den Psychologen Andreas Matuschek aus Kiel. Der Fokus des Seminars richtete sich auf den Umgang mit Stress und psychischen Belastungen sowie den anzustrebenden Selbstschutz. Kommunikation und Gesprächsführung waren ebenso im Stundenplan eingetragen. Eingespielte Szenarien dienten der Festigung des Inhalts. Diese wurden im gegenseitigen Austausch erörtert. Auch eigene Erlebnisse hatten die Seminarteilnehmer/innen mit in die Runde gebracht, somit konnten auch konkrete Beispiele erörtert werden.

Wir bedanken uns bei Michel Lang, Pressesprecher des Deutschen Roten Kreuzes des Odenwaldkreises, für das zur Verfügung stellen des Bildmaterials.