13.07.2018 / 21:41 Uhr: Brennt Holzwerk in Grasellenbach

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Einsatzstelle:
Grasellenbach, Am Sägewerk
 

Feuerwehr vor Ort:
Feuerwehr Reichelsheim
- Kommandowagen KdoW
- Tanklöschfahrzeug TLF 16/24
- Hilfeleistungstanklöschfahrzeug HTLF 16/25
- Drehleiterfahrzeug DLK 18/12
- Gerätewagen Atemschutz GW-A
- Gerätewagen Nachschub GW-N
- Mannschaftstransportfahrzeug MTF
 

Einsatzbericht:
Zu einem Großbrand in Grasellenbach wurde die Feuerwehr Reichelsheim am Freitagabend zur Unterstützung bei den Löscharbeiten alarmiert. Schon auf der Fahrt zum Feuerwehrhaus in Reichelsheim konnten die Einsatzkräfte anhand der Rauchsäule am Horizont erkennen, dass der Einsatz wohl mehrere Stunden andauernd würde.

An der Einsatzstelle bestand die Aufgabe der Reichelsheimer Feuerwehr zu einem darin, in einem sogenannten Pendelverkehr Löschwasser zur Einsatzstelle zu befördern sowie aus dem Korb des Drehleiterfahrzeuges Löschmaßnahmen im Bereich der Lagerhalle zu ergreifen, in dieser ca. 1.000 Kubikmeter Holzhackschnitzel gelagert waren.

Durch den Gerätewagen Atemschutz und den Gerätewagen Nachschub wurde die Atemschutzlogistik während des Einsatzes sichergestellt. Hier bestand die Aufgabe darin, die genutzten Atemschutzgeräte für einen weiteren Atemschutzeinsatz vorzubereiten und diese mit neuen Atemluftflaschen auszurüsten.

Die ganze Nacht über befanden sich die Reichelsheimer Einsatzkräfte am Brandort und unterstützen mit weiteren Feuerwehren aus dem Landkreis Bergstraße und dem Odenwaldkreis die Kameraden aus der Gemeinde Grasellenbach bei den Löscharbeiten. Hierbei wurde auch in mehreren Schichten das Einsatzpersonal ausgetauscht, damit sich dieses erholen und zuhause neue Kräfte sammeln und sich von dem kräfteraubenden Einsatz erholen konnten. 

Gegen 14:00 Uhr am Samstagmittag befanden sich die eingesetzten Fahrzeuge und die Einsatzkräfte wieder einsatzbereit im Feuerwehrhaus, jedoch ist in den nächsten Tagen mit vielen weiteren Stunden ehrenamtlicher Arbeit zu rechnen. Einsatzkleidungen, Schläuche, Atemschutzgeräte und weitere eingesetzte Gerätschaften müssen gereinigt und überprüft werden, denn nach dem Einsatz beginnt für die Einsatzkräfte auch immer die Zeit vor dem nächsten Einsatz.


 
Brand in einem Holzwerk richtet Millionenschaden an

Es ist nicht mehr viel übrig von der Sägemühle Monnheimer, ein Kilometer nördlich von Grasellenbach: Ein Großbrand zerstörte in der Nacht zum Samstag die Produktions- und Lagerhalle für Holzpellets und Hackschnitzel. Rund 200 Einsatzkräfte von über einem Dutzend Feuerwehren, dem THW und Rettungsdiensten waren im Einsatz. Erste Schätzungen gehen von einem Schaden in Höhe von rund 5 Millionen Euro aus. Bis Sonntagnachmittag wurde keiner verletzt. Die Brandursache war noch unklar. "Das ist nicht ohne Weiteres herauszufinden", sagte Kreisbrandinspektor Wolfgang Müller. Die Ermittlungen dauern an.

Als um 21.30 Uhr die Alarmierung erfolgte, stand die rund 50 mal 60 Meter große Halle bereits lichterloh in Flammen. Der Schein der meterhoch lodernden Flammen war weit zu sehen, die Rauchsäule konnte man von Reichelsheim und der Guldenklinger Höhe ebenfalls bestens erkennen.

Vizelandrätin Diana Stolz war ebenso vor Ort wie Vertreter der Brandschutzaufsicht des Hessischen Innenministeriums, wie es bei Großschadenslagen üblich ist. 170 Feuerwehrmänner aus Grasellenbach, Wald-Michelbach, Fürth, Rimbach, Mörlenbach, Heppenheim, Birkenau, Bensheim, Lampertheim, Reichelsheim und Beerfelden waren gegen 23 Uhr im Einsatz, später kamen noch die Wehren aus Michelstadt und Erbach dazu. "Da kann man nur Danke sagen und hoffen, dass alle wieder gesund nach Hause kommen", unterstrich Diana Stolz immer wieder. Ebenfalls vor Ort waren THW und Rettungsdienste wie etwa der Verpflegungszug der Johanniter. Die Firma Hans Hintenlang Natursteine stellte einen Radlader zur Verfügung. Die L3105 zwischen Wegscheide und Grasellenbach war gesperrt.

Noch fünf Stunden mindestens, so die Einschätzung der Einsatzleitung gegen 0.30 Uhr, würden die Löscharbeiten andauern. Es sollte länger werden: Noch am frühen Morgen sah man Rauchwolken über dem Waldgebiet. Am Samstagabend liefen die Ablösch- und Nacharbeiten noch immer. Große Mengen an Hackschnitzeln mit Glutnestern wurden versetzt, verteilt und abgelöscht. Einige Teile der Halle waren zu diesem Zeitpunkt zur Brandbekämpfung wegen Einsturzgefahr noch immer nicht begehbar. Das Dach des Gebäudes war bereits am Freitagabend gegen 23 Uhr eingestürzt. Die Brandwache wird noch einige Tage in Anspruch nehmen.

Die Brandstelle wurde in vier Einsatzabschnitte unterteilt. In Windeseile entstand ein Einsatzstützpunkt mit Verpflegungszelten und Einsatzzentrale. Trotz so vieler Einsatzkräfte und -fahrzeuge lief alles in geordneten, wohl organisierten Bahnen ab. "Ein Meisterwerk der Logistik", wie es der Einsatzzentrale zu entnehmen war. Während die einen Feuerwehrleute sich erholten, übernahmen die anderen die Löscharbeiten. Mehrere Drehleitern waren vor Ort, am Brandherd konnte nur mit Atemschutzgerät gearbeitet werden. Bereits 100 Meter entfernt spürte man die enorme Hitzeentwicklung.

Zwar herrschte wegen der anhaltenden Trockenheit große Waldbrandgefahr, die war jedoch bei weitem nicht das größte Problem. "Wir haben zu wenig Wasser hier", erklärte Stolz stellvertretend für die Einsatzleitung. Der nahe Ulfenbach führt nicht genügend Wasser, die Wassermengen des nahe gelegenen Löschteichs reichte nicht aus. Tankfahrzeuge der Feuerwehr fuhren Gewässer der Umgebung an, um immer wieder Wasser aufzunehmen und am Unglücksort in große Faltbehälter zu füllen. Sogar aus Lampertheim wurde Wasser herangefahren, das Regenrückhaltebecken bei Fürth wurde angesteuert. Immer wieder meldeten sich Privatleute, Firmen oder Landwirte und fragten, ob sie helfen könnten.

Eine Welle der Solidarität auch in der Bevölkerung: Wer einen Transportbehälter für Wasser hatte, der karrte das rettende Nass heran: Zahlreiche Landwirte standen mit ihren Traktoren Schlange - Wassertanks und Güllefässer an der Anhängerkupplung. "Es ist keine Frage, dass wir helfen. Jeder von uns könnte in so eine Situation kommen", erklärte ein Bauer aus Weiher. "Die armen Inhaber haben jede Hilfe verdient", zeigte ein anderer Mitgefühl für die geschockte Familie Monnheimer, die zum zweiten Mal zusehen musste, wie ihre Existenz ein Raub der Flammen wurde.

ZWEITES FEUER SEIT 2015
Bereits im November 2015 hatte es in der Sägemühle gebrannt. Dabei wurden vier Produktionsgebäude sowie zahlreiche Maschinen zerstört - nur nicht die große Produktionshalle, die jetzt den Flammen zu Opfer fiel und die drei großen Buntstift-Silos, das Wahrzeichen der Firma. Verschont wurden damals trotz des starken Windes die nahe gelegenen Wohnhäuser.

"Als wir heute hierher gefahren sind, war das wie ein Déjà-vu", sagte ein Reichelsheimer Feuerwehrmann, der damals wie heute im Einsatz war. Dort, wo 2015 alles niedergebrannt ist, stehen die Aufbauarbeiten gerade am Anfang. Produziert werden kann dort noch nichts. Was mit den mehr als 40 Angestellten passiert, ist noch unklar.

Vizelandrätin Diana Stolz war sichtlich beeindruckt davon, wie gut organisiert die Freiwilligen Feuerwehren alles im Griff hatten: "Wenn man bedenkt, dass diese Männer und Frauen das alles ehrenamtlich machen - das kann man gar nicht hoch genug einschätzen."

Quelle: www.echo-online.de, 14.07.2018

 

 

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